Die ersten Sätze eines Beitrages sind oft die schwierigsten. Und genau so ist es auch gerade bei mir. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen, denn diese Reise war mit die schönste meines Lebens.
Bali hat uns verzaubert und wir haben diese Insel lieben gelernt! In den ersten Tagen mussten wir uns ganz schön an das Klima, das Essen und die neue Umgebung gewöhnen. Wir mögen keine Orte, wo viele Touristen sich aufhalten. Wir lieben die Natur, die Ruhe und die Kultur der Einheimischen. Also war für uns schnell klar. Ja, wir wollen Bali entdecken und nein, auf gar keinen Fall wie jeder andere Tourist. Für die Menschen in Indonesien sind wir reiche Personen und mit diesem Gefühl musste Ich erst einmal klarkommen. Ich mag dieses Gefühl gar nicht zu merken, dass andere Menschen dich als etwas „besseres“ halten. Dabei bin ich einfach auch nur ein Mensch. Nun gut, vielleicht sollte ich anfangen unsere Reise von vorne zu erzählen.
Unsere Tour startete in Canggu, einer kleineren Stadt im Süden von Bali. Dort wollten wir die ersten Tage ankommen, surfen gehen und uns an alles gewöhnen. Leider hat uns dann Pascals Magen ein Strich durch die Rechnung gemacht und er lag für circa 3 Tage flach. Nun ja, nichts ungewöhnliches in so einem Land als Tourist, aber doch irgendwie ärgerlich wenn man total in Abenteuerstimmung ist und am liebsten an einem Tag um die ganze Insel hätte reisen wollen. Trotzdem war es aber für uns genau das Richtige, denn in dieser Zeit planten wir unsere Reise. Man muss hier nur vielleicht dazu sagen, dass unsere Reisepläne sich andauernd änderten und wir die Flexibilität auch wirklich genossen.
Wir mögen Canggu sehr! Man trifft dort zwar im Gegensatz zu anderen Teilen der Insel sehr viele Menschen. Es ist aber weitaus ruhiger und schöner als Kuta und für die ersten Tage einfach perfekt! Man lernt ziemlich schnell und gut den Straßenverkehr dort kennen (Gott sei Dank, ist uns beim Roller fahren nie etwas passiert ist!!), kann in Ruhe sich an vielen Bankautomaten Geld abheben und ist nicht zwingend auf das einheimische, scharfe Essen angewiesen.
Unsere Reise ging nach ein paar Tagen Genesung und Erholung weiter Richtung „Nusa Penida“, einer kleinen Insel vor Bali. Puh! Ganz ehrlich, für uns war Nusa Penida nichts….ja, es hat unfassbar schöne Landschaften, aber es ist einfach alles überlaufen und zu viele Touristen an einem Platz. Ich habe von vielen gehört, dass sie diesen Ort total geliebt haben..bei uns ist der Funke nicht übergesprungen. Wir wären sogar am liebsten nach einem Tag auf der Insel wieder zurück nach Bali gefahren. Leider war nur unsere Unterkunft nicht mehr umbuchbar und wir entschieden uns dann noch zwei Nächte zu bleiben und nicht das Geld einfach so zu verplempern. Mit einer schönen Massage mit toller Aussicht,Wein, unseren Schnorchelbrillen konnte man es dann auch dort ganz gut aushalten. Aber wer uns fragt welche Alternative es gibt, die fast genauso aussieht wie „Nusa Penida“…reist lieber nach „Uluwatu“ dort gibt es auch wunderschöne Steilklippen, türkises Wasser nur der einzige Unterschied..fast keine Touristen!! 🙂
Nach Nusa Penida wollten wir einfach nur ins Grüne und Wasserfälle sehen. Also ging es für uns in die Nähe von „Ubud“. Wir hatten dort eine so unfassbar schöne Unterkunft, wie wir sie selten erlebt haben. Der Gastgeber saß zu Beginn mit uns auf seiner Wiese, schnitt eine ziemlich stinkende Frucht auf und lud uns ein mit ihm und seinem Sohn zusammen diese Frucht zu essen. Wir unterhielten uns viel, lachten gemeinsam und verbrachten einfach ein paar wunderschöne Tage dort. Die Natur um „Ubud“ herum hat uns wirklich fasziniert und ich hätte bestimmt noch ein, zwei Tage länger dort ausgehalten. Ein besonderes Highlight war unsere 2 stündige Rollertour in die Berge. Ich sage euch! Mein Po hat so wehgetan danach! Aber es hat sich gelohnt. Wir besuchten den ältesten Affentempel von Bali, sahen den wohl höchsten und mächtigsten Wasserfall von Bali und aßen den ekligsten Burger, den wir ins unserem Leben gegessen haben. 😀
Unser eigentlicher Plan war, dass wir nach „Ubud“ noch weiter in den Norden von Bali fahren wollten…naja aber was will man machen, wenn man im Hostel Menschen trifft, die einem etwas tolles empfehlen und dein Mann unbedingt wieder surfen gehen will?! Genau, man fährt einmal komplett an die Westküste von Bali, um danach komplett in den Norden zu fahren. Richtig! 😉
„Medewi“ hieß unser nächstes Ziel und diese Tage dort waren magisch! Jap, ein anderes Wort fällt mir wirklich nicht dafür ein. Wir wohnten in einem kleinen Hotel direkt am Strand und in den drei Tag ist so viel unglaubliches passiert. Wir surften in der Abendsonne, haben viel gelesen, schrieben unsere Gedanken und Träume auf und auf einmal, war der Anfang für etwas so Großes da. Ich kann euch noch gar nicht so viel davon erzählen aber eins steht fest. In „Medewi“ wurde der Samen gesät für etwas Großes, worauf wir momentan beide hinarbeiten. Dadurch, dass wir wirklich die ganze Zeit im Hotel waren und auf der Terrasse am Meer gechillt haben, habe ich tatsächlich kein einziges Bild in „Medewi“ gemacht.
Außerdem haben wir dort unser erstes Erdbeben miterlebt, was uns in der Nacht ziemlich erschrocken hat. Dabei zu sein, zu spüren, wie das ganz Haus sich wie Gummi anfühlt und darauf zu vertrauen, dass jetzt nichts einstürzt oder ein Tsunami kommt, ist echt kein schönes Gefühl. Aber uns ist nichts passiert und wir hatten wirklich Glück, dass das Erdbeben dann doch noch zu weit von uns weg war.
Weiter gehts! Unser nächstes Ziel war „Kedungu“, wo wir in einem unfassbar schönen Hostel untergebracht waren. Wir haben die Besitzer total schnell ins Herz geschlossen und sind ihnen für so viele schöne Gespräche und Momente dankbar! Durch Sie hatten wir die Möglichkeit, bei einer hinduistischen Beerdigung dabei zu sein. Und ich kann euch sagen, dass ist wirklich etwas komplett anderes, als wir in Deutschland kennen. Wir waren dabei, als der Leichnam öffentlich verbrannt worden ist. Für uns war dies eine tolle Erfahrung und wir haben die Zeit in „Kedungu“ wirklich genossen. Außer surfen, mit dem Roller die Natur zu erkunden, einen alten Wassertempel zu besichtigen und zu lesen, stand nichts weiteres auf dem Plan.
Endlich war es soweit und wir fuhren in die Berge nach „Munduk“. Ohh! Ich habe mich so sehr auf die Zeit in den Bergen gefreut, da ich diese unbedingt einmal sehen wollte. Wir haben auf einem schmalen Bergkamm unser kleines Apartment gehabt, wo wir Blick über den Dschungel und Berge hatte. An diesem Tag war es auch das einzige Mal, wo wir vor Ort selbst die Unterkunft noch umgebucht hatten, da die erste Unterkunft so richtig dreckig und ekelhaft gewesen ist. Zum Glück hatten wir sonst immer Glück und wenig Stress damit.
Man will es nicht glauben, aber „Munduk“ war kalt. Wir liefen mit langer Hose und Pullover rum und abends konnte es so richtig frisch werden. Aber es tat mal gut nicht nur über 30 Grad zu haben, sondern auch mal herum fahren zu können ohne die ganze Zeit dauerhaft zu schwitzen. Ich muss sagen, dass ich die Landschaft und die Atmosphäre in den Bergen echt gemocht habe. Pascal fand den Ort an sich zwar schön, aber nicht so besonders wie ich. Wir besuchten auch hier einen Wasserfall, schauten uns die wunderschönen Seen an und fuhren mit dem Roller einfach mal so richtig in die Wildnis. Als uns dann Leute mit Gewehren entgegen kamen, haben wir kurz überlegt, ob es so klug ist, hier her zu fahren und ich habe schon überall eine ganz große, dicke Schlange auf der Straße gesehen. Zum Glück wurde diese Vorstellung nie Realität! Das Abendessen unter Sternenhimmel mitten in den Bergen war für mich ein kleines, wunderschönes Highlight von diesem Ort.
So genug geschwärmt. Ich wollte unbedingt noch Schildkröten in freier Wildbahn erleben und wir haben uns deswegen entschieden noch weiter in den Norden zu reisen und zwar in den Ort „Amed“. Jeder, der auf Bali ist sollte diesen wunderschönen Ort nicht verpassen! Sehr wenig Touristen, leckeres Essen und eine traumhafte Kulisse zum schnorcheln. Außerdem besitzt auch Amed kleine Berge im Hintergrund, die man auf jeden Fall erkunden sollte. Bei unserer Erkundungstour in den Bergen von „Amed“ haben wir mitten im nirgendwo eine kleine Kirche gefunden und sind am nächsten Tag dort in den Gottesdienst gegangen. Das wir als weiße Leute dort eine Attraktion waren, muss ich euch nicht sagen. Auch, wenn wir kein Wort verstanden haben, haben wir uns pudelwohl gefühlt und wurden sehr herzlich aufgenommen. Es blieb nicht aus, dass wir nach dem Gottesdienst zum Essen eingeladen worden sind und so ging es für uns in ein Haus, wo wir draußen Bienenlarven, Suppe mit Eingeweiden aßen. Jap, dass war auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig und ultra scharf. Ich konnte davon nicht viel essen, da mein Mund schon bei den ersten Bissen gebrannt hat.
Wir verbrachten insgesamt 4 Tage dort in einem Bungalow direkt am Strand und waren eigentlich jeden Tag schnorcheln, im Pool oder haben die Gegend erkundet. Ein Highlight war für uns auf jeden Fall das Schnorcheln an einem japanischen Schiffsfrack, was mitten im Meer lag. Auch wenn ich mir fast in die Hosen gemacht hätte bereue ich es auf gar keinen Fall dorthin geschwommen zu sein.
Bei den nächsten Bildern schnorchelten wir zu einem alten, verlassenen Schiff im Meer. Tausend verschiedene Fische schwammen dort herum und ich muss sagen, dass es im ersten Moment wirklich sehr gruselig war unter sich nur noch dunkelblaues Wasser zu sehen. Aber der Ausflug hat sich gelohnt und wir waren total fasziniert!
Ab in den Süden. Wir hatten, wie du vielleicht mitbekommen hast, ein paar Probleme mit unserem Visum, was wir verlängern mussten. Deswegen ging es für uns einmal komplett vom Norden in den Süden, wo ihr erst einen Halt beim Tourismuszentrum gemacht haben und dann noch einmal zurück nach Canggu fuhren, wo wir uns für drei Nächte ein Luxushotel gegönnt haben. Einziges Manko. Wir sind einfach absolut keine Hoteltypen und benehmen uns auch einfach nicht so wie welche. Neben dem ganzen BlingBling, den schicken Outfits von den anderen Gäste sind wir mit unserer Surfkleidung auf jeden Fall aufgefallen. 😀 Naja was soll’s, wir haben es trotzdem genossen und waren dann aber auch irgendwie froh, als es für uns weiter ging.
Es ging noch weiter in den Süden Richtung „Uluwatu“, wo wir unsere letzten Tage der Reise verbrachten. Wenn mir einer gesagt hätte, dass die letzten Tage die schönsten Tage werden, hätte ich vermutlich, nachdem was wir schon so alles erlebt haben, gelacht. Aber doch „Uluwatu“ ist einfach nur magisch und für mich mit der schönste Ort der ganzen Insel. Riesige Steilklippen, türkisfarbenes Wasser, weißer Sandstrand und perfekte Wellen, die man bis zum Strand surfen kann. Besser gehts nicht oder? Das haben wir auch gedacht und waren so glücklich, dass wir diesen Ort noch gefunden haben. In der Region durfte ich auch noch ein wunderschönes Paar fotografieren, was mir über Instagram geschrieben hat. Es war echt so ein cooles Gefühl mit dem Roller zum Shooting zu fahren.
Wir haben die Zeit auf Bali sehr genossen und hätten nicht gedacht, dass uns Bali so fesseln kann. Um ehrlich zu sein, dachte ich auch immer, dass Bali auch gar nicht so groß ist und ein paar Tage auf der Insel locker ausreichen. Wir können Bali auf jeden Fall jedem weiterempfehlen und würden jeder Person raten, nicht nur in die Touristenorte wie Ubud, Kuta oder Canggu zu fahren, sondern auch den Norden & Westen von Bali zu erkunden.
Ich hoffe sehr, dass euch dieser Beitrag gefallen hat!
Fühlt euch gedrückt,
Melli